Freitag, 28. März 2008

...über Stock und Stein ...

Obwohl wir in der Großstadt leben, findet Linus immer irgendwo ein Stöckchen. Heute auf dem Weg zur Tagesmutter habe ich eine aufschlussreiche Unterweisung in Stockkunde bekommen.

Typ I – Der Puzzel-Stock

Zerfällt bereits beim ersten Anfassen in seine Einzelteile, was kleine Jungs nicht davon abhält, trotzdem jedes Kleinteil zu untersuchen. Vielleicht ist ja noch was zu retten. Wenn man es richtig anstellt, kommt da vielleicht auch wieder ein Stock raus. Das endete leider erfolglos mit erstauntem Händeschauen. „Linus mutzig macht, iss aber nich schlümm!“

Typ II – Marke großer Feger

Etwa doppelt so groß, wie der Finder, weit verzweigt und bestens geeignet zum Gehwegkehren. Bei dieser Sorte muss man schon genau hinsehen, ob das Kleinkind den halben Busch oder jenes Reisig das Kleinkind über den Gehweg fegt. Für 15 Minuten konnten wir uns jedenfalls sehr intensiv die Maserung zweier Gehwegplatten anschauen, die trotz gründlichen Fegens unbeeindruckt ruhig blieben. Im Gegensatz zum Kleinkind, der diesen Versuch später wiederholen wollte und vorerst sein Werkzeug zur unbedingten Mitnahme weiterreichte.

Typ III – Ast oder ganzer Baum

Im Durchmesser und der Länge bestens geeignet einem Riesen als Stütze zu dienen und überaus schwer. Letzteres scheint der Reiz daran zu sein, denn mit allerlei Bewegungen und verschiedenen Griffen wird versucht dieses stattliche Holz zum Mitkommen zu bewegen. Wo anfänglich noch die Euphorie über den Fund dieses Prachtexemplars herrscht, weicht diese Stimmung der zornigen Enttäuschung über das unkollegiale Verhalten dieses Stocks. Mit einem lapidaren „Auch mit müsst, ja!“ hatten wir nun 2 Wegbegleiter.

Typ IV – Adonis-Stock

Ein prächtiger, nicht zu langer, leichter, gerader und für Kleinkinder bestens geeignetes Stück Holz. Der Fund dieses erleichterte mich um die anderen zwei Begleiter und wir konnten tatsächlich 50 Meter am Stück zurücklegen. Ausgenommen der wenigen Momente, in denen der Stock auf seine Schlagfestigkeit auf Mülltonnen, Eingangstüren, Bordsteinkanten und Laternenmasten getestet werden musste. Bis kurz vor die Tür der Tagesmutter stand der Adonis seinen Stock. Am letzten Kellerfenster brach er unter dieser Verantwortung jedoch zusammen, in 3 Teile. Das Unglück eines kleinen Jungen, dessen geliebter Stock durch seine Hand zerstört wurde, ist wohl nur mit Linus darauf folgenden Schrei auszudrücken.

Stocklos haben wir dann endlich unser Ziel erreicht. Ich freue mich schon aufs Abholen heute Nachmittag „Papi neue Stock bringen. Linus nich traurig.“


In Vertretung dB

2 Kommentare:

Pampersfront hat gesagt…

:-) - unsere Tagesmutter braucht im Winter kein Brennholz zu sammeln, das erledigen ihre Tageskinder. Und wir haben im Stiegenhaus auch einen stattlichen Haufen Stöckchen - das liegt wahrscheinlich echt in den männlichen Genen. Es könnte ja ein Mammut um die Ecke biegen :-)

Mutti in Love hat gesagt…

Na da bin ich ja mal gespannt wann das meiner macht!
Mädchen scheinen dieses Gen nicht zu besitzen!
Ida sammelt lieber Steine,aber davon gibts bei uns ne Menge!
Und vorallem kann man die in alle Taschen stopfen die man so hat!Prima und Mama wundert sich warum die Waschmaschine solche Schläge tut*augenroll*