Freitag, 22. Februar 2008

Der heutige Morgen...

Furchtbar und doch irgendwie liebenswert, so war der heutige Morgen. Wie schon so viele andere. Leopold wacht neben mir auf. (Huch, ist das Kind nach dem Stillen denn nicht wieder in sein Bett gesprungen?) Es ist 5.30 Uhr und das Baby brüllt wie am Spiess. Die blinzelnde Mutter wendet die Zwei-Hand-Technik an, eine Hand auf Leos Kopf, die andere hält das wild fuchtelnde Händchen fest und so schläft der Kleine noch eine halbe Stunde. Ich tue vor lauter Armverknotung kein Auge mehr zu.
Kurz nach 6 Uhr ist es dann entgültig vorbei mit der Ruhe. Leo verlangt brüllend nach Frühstück, und bevor er seinen Bruder mit den Luchsohren zwei Zimmer weiter weckt, stopfe ich ihm eine Brust ins Gesicht. Kaum sind wir fertig und Leo positioniert sich auf mir in Wippstellung, fliegt die Schlafzimmertür auf. Leo sieht Linus und verfällt in freudestrahlenden Wippwahn, wäre er ein Hund, würde er wie blöde mit dem Schwanz wedeln.
Linus schlurft im Schlafsack ums Bett, bewaffnet mit Kissen und drei Mitstreitern: Hermi (das Hermelin), Esel und Fant (eigentlich das Heffalump von Winnie Puuh). Auf den fünf Metern zum Bett fällt ihm ständig eins seiner Viechter runter, und bis er alle ins Bett geschleppt und die Schlafzimmertür geschlossen hat, ist Leo über mich drüber und macht sich's auf Linus' Seite bequem. Sehr heikel, denn Linus lässt um diese Zeit noch nicht mit sich spassen. Ich zerre das Baby wieder rüber und es erntet einen bösen Blick vom großen Bruder. Die nächsten Minuten verlaufen recht harmonisch. Linus ruht noch ein bisschen in sich, schaut aus dem Fenster und will definitiv nicht mit seiner Mama kuscheln. Leo dagegen ist ganz wild auf Körperkontakt. Ständig habe ich seine Finger in meinem Auge oder in meiner Nase, er zieht ganz vergnügt an meinen Haaren und tut alles, um über mich drüber an seinen Bruder und an dessen Gefährten ("Mama, niss Weo Fant habennnnn....") zu kommen. Linus hat inzwischen genug geruht und kräht nach seiner Milch. Eine tolle Gelegenheit für mich zu flüchten... Leo wird in die entfernteste Ecke postiert, doch er bleibt keine Sekunde liegen und wuffelt in Linus' Richtung. Während ich in der Küche werkel, dringt ein "Niss, Weo, meins!" an meine Ohren. Welch vertraute liebliche Klänge...
Während Linus seine Milch trinkt, traue ich mich nochmal ins warme Bett, natürlich in die Mitte. In den folgenden Minuten ist der Große eine Eisenbahn, die sich langsam und dampfend und immer im Kreis über den Mamaberg schleppt, während der Kleine hysterisch wippend alle seine Fingerchen in meine erreichbaren Körperöffnungen stecken muss und dem großen Bruder nebenbei gelegentlich die Fußsohlen krault. Eigentlich ist das ja ganz knuffig, aber irgendwann wirds mir zu bunt und ich blase zum Anziehen. Endlich aufstehen...

2 Kommentare:

Mutti in Love hat gesagt…

you made my day!

Ähnlich wie bei uns-ausser dass Ole in seinem Zimmer schläft und nich wachzubekommen ist*ja ich schäme ich schon*

klasse geschrieben!

Anonym hat gesagt…

Hallo Ellen, hast mir grad den Tag gerettet. Musste lachen obwohl ich wegen einer Schwiegermutterinvasion nebst kompletter, aufgezwungener Privacy-Aufgabe meinerseits(wie immer in diesen Momenten) grade rasend einen Heulkrampf zu kriegen im Stande war.
Ha jetzt still und heimlich den Mittelfinger wieder runter (unterm Tisch natuerlich) und weiter gehts. Aber wenn man als eigenstaendiger Mensch nach 29 Jahren und nach 2 Jahren als Mutter immernoch bevormundet wird in den einfachsten Sachen des Lebens, dann kann sowas schon mal passieren... :0) So schon vorbei! Schoenen Tag dir noch und mach weiter so. Ne taeglich Ladung Ellen und LeoLinus kann echt Wunder bewirken!